In diesem Post erzählt Lucy, wie Sie als Quereinsteigerin ohne Informatikvorkenntnisse mit einem Bachelorstudium der Informatik und Kommunikationstechnologie in Berührung kam und sich dafür entschieden hat. Schaut rein!
Mein Name ist Lucy und ich habe mich für eine Veränderung in meinem Leben entschieden. Ich wollte nicht mehr in einem Job feststecken, in dem es keine Entwicklung gab. Ich war viel im Verkauf und in meinem letzten Job als Schneiderin tätig. Der dortige fehlende Respekt mir gegenüber hat mich am meisten motiviert, mich umzuorientieren. Natürlich geht es auch um das Einkommen. Heutzutage ist das Leben teurer geworden und wenn man selbst nichts ändert, dann wird es auch niemand Anderer für einen tun.
Aus diesem Grund entschloss ich mich dazu, die Matura nachzumachen. Ich wusste noch nicht genau, in welche Studienrichtung ich gehen will, weshalb ich mich für die Abendmatura in einem Schulsystem entschied und nicht für die Berufsreifeprüfung.
Ich nutzte die Zeit, um mich zu orientieren. Ehrlich gesagt, nach 4 Jahren, als ich die Matura in der Tasche hatte, wusste ich noch immer nicht, für welches Studium ich mich entscheiden sollte. Es gab so viele interessante Optionen, denen ich nachgehen wollte, deshalb war es sehr schwer, sich zu entscheiden. Ich habe alle Angebote angenommen, die mir halfen, mich zu entscheiden. Es gibt zum Beispiel „Studieren probieren“. Dort kann man sich eintragen, um einige Lehrveranstaltungen zu besuchen und auszutesten, ob ein Studienfach für einen geeignet ist. Ich ging zur Berufsmesse „BeSt“ um mich über mögliche Studiengänge zu informieren. Dort gab es ziemlich viele Angebote und da tauchte meine Problematik wieder auf: „Wer die Wahl hat, hat die Qual“.
Ein Punkt in meinen Auswahlkriterien kam mir auf jeden Fall sehr zu Hilfe, um ca. 75% der Studienangebote zu streichen. Ich konnte kein Vollzeitstudium wählen, denn ich muss meinen Lebensunterhalt selbst finanzieren. Daher musste ich ein Studium wählen, dass man neben der Arbeit auch noch gut bewältigen kann. Das war auf jeden Fall ein großer Punkt, der mir half, mein Studium zu finden. Auf der „BeSt“ holte ich mir deshalb nur Informationen über berufsbegleitende Studiengänge.
Hier war die Auswahl auch nicht sonderlich groß. Welche Studiengänge ich auch noch streichen konnte waren private Studiengänge. Denn die Kosten, die diese Studiengänge schlucken, kann man nur zahlen wenn man diese schon studiert hat. Also war das auch schon einmal aus dem Weg geräumt. Was war noch übrig? Welche Studiengänge kann man in Teilzeit absolvieren um sich nebenbei das Leben noch leisten zu können? Ich habe mich dann hauptsächlich an die technischen Studiengänge gewandt. Es gab Angebote von „Information, Medien und Kommunikation“ über „Internationale Wirtschaftsbeziehungen“ bis hin zu „Energie- und Umweltmanagement“. Alles sehr interessante Studiengänge und alle auch sehr zukunftsorientiert, was für mich auch noch ein sehr wichtiger Punkt für die Wahl des Studiums war.
Dann ging es los mit Aufnahmeprüfungen und -gesprächen. Ich hatte eine Aufnahmeprüfung nach der anderen. Es war nervenaufreibend und in den Interviews war ich auch sehr nervös, ob ich denn auch das Richtige sagen würde, denn ich war nie in der Technik berufstätig. Mein Glück war es jedoch, dass mein Bruder in dieser Branche arbeitete und mir viele hilfreiche Tipps gegeben konnte. Bei den Aufnahmetests hat geholfen, dass mein Schulwissen noch nicht so lange zurücklag und ich den Prüfungsstress noch gewohnt war.
Dann habe ich mich über diverse Förderungen schlau gemacht. Frauen werden in der Technik gefördert, um ihre Präsenz in dieser Branche zu verstärken. So hatte ich wieder einige Punkte, die mir halfen, das richtige Studium zu finden, denn als Wienerin wurden hauptsächlich nur Studiengänge gefördert, die in Wien beheimatet waren. Somit hat sich meine Wahl dann auf 3 Studiengänge eingegrenzt. Ich hatte zwar die Zusage von der FH Burgenland in den Studienrichtungen „Angewandte Elektronik und Photonik“ bzw. „Gebäude- und Energietechnik“ und von der FH Wiener Neustadt für den Studiengang „Wirtschaftsingenieurwesen”, leider fielen diese aber weg, da ich dafür keine Förderung bekam. Danach gab es noch „Nachhaltiges Ressourcenmanagement“ auf der FH Campus Wien, „Biomedizin“ ebenfalls am Campus Wien und dann noch „Informations- und Kommunikationssysteme“ an der FH Technikum Wien.
Da ich überall aufgenommen wurde hatte ich dann wieder die Qual der Wahl. Natürlich waren alle 3 Studiengänge sehr interessant und hatten sehr gute Zukunftsaussichten, aber man kann nicht alles im Leben haben. Der ausschlaggebende Punkt war dann für mich, dass mein Bruder schon auf dieser Hochschule studierte und ich die Tradition weiterführen wollte. Somit studiere ich jetzt an der FH Technikum „Informations- und Kommunikationssysteme“ und bin froh, dass ich mich dafür entschieden habe. Es gibt hier eine großartige Community und wir sind alle stark vernetzt. Die Studienkolleg*innen unterstützen sich gegenseitig beim Lernen und vor Prüfungen. Ich bin mir sicher, dass ich so das Studium sehr gut meistern werde.