In diesem Bericht erzählt euch Manfred Heuerbach über sein Studium der Raumplanung an der TU Wien:
Eins vorweg: Raumplanung ist nicht Innenarchitektur! Diese Verwechslung hört man, wenn man Raumplanung studiert, nicht allzu selten. In der Raumplanung werden unter Raum nicht nur Innenräume eines Hauses oder einer Wohnung verstanden, sondern mit Raum werden auch ganze Grätzl, Städte oder auch Länder beschrieben. Es geht also um eine Betrachtungsweise, die auf unterschiedlichen Maßstabsebenen erfolgen kann. Und in diesen Räumen geht ganz schön viel ab. Von Mobilität über Grünräume bis zu Orten des Austausches und der Kommunikation. Das lässt schon erahnen, dass es sich bei der Raumplanung um eine ziemlich interdisziplinärere (also eine viele Fachdisziplinen vernetzende) Materie handelt.
Und gerade das macht die Raumplanung als Studium für mich so ansprechend. Einerseits hat man die Möglichkeit, Einblicke in sehr viele unterschiedliche Themenbereiche zu erhalten. Anderseits ist man mit Aufgabenstellungen und Herausforderungen konfrontiert, die einen großen Bezug zum eigenen Alltagsleben haben. Das wird besonders im hohen Praxisanteil des Studiums deutlich. Häufig gibt es einen konkreten Ort, der betrachtet und beplant wird. Und am besten klappt das in Gruppenarbeit. Denn gemeinsam bringt man viele Perspektiven zusammen und lernt dazu noch, teamfähig miteinander umzugehen. Das ist am Anfang gar nicht so einfach, aber man gewöhnt sich daran und wird im Laufe des Studiums immer besser darin.
Außerdem hat die Raumplanung auch was mit Zukunft zu tun, weil es ja darum geht, die Räume der Zukunft zu planen. Daher kommt man um so großartige Konzepte wie Nachhaltigkeit, Resilienz oder Suffizienz nicht herum. Was diese Begriffe genau bedeuten, erfährst Du dann im Studium. Aber eins ist sicher: in diesem Studium wirst Du dazu befähigt, die Zukunft ein kleines Stück mitzugestalten! Also ich würde Dir empfehlen, mal einen Blick in die Raumplanung zu werfen, wenn Dich das Beschriebene angesprochen hat.